18. November 2025

Am 19. November ist Welttoilettentag

Die SES sorgt für die Entsorgung des Stuttgarter Abwassers
Bild zum Beitrag Welttoilettentag am 19. November. Stuttgart Stadtentwässerung SES
Bildquelle: Nightowl | Pixabay

Der Welttoilettentag wird seit 2001 jährlich am 19. November von der Welttoilettenorganisation veranstaltet, um auf die Sanitärverhältnisse in der Welt aufmerksam zu machen. Die Hälfte der Weltbevölkerung verfügt laut UNICEF zu Hause nicht über sichere sanitäre Anlagen, was zu mangelnder Hygiene und zu gesundheitsrelevanten Konsequenzen führt. Ohne Toiletten, den erforderlichen Abwasserleitungen und den Klärwerken gibt es keine Abwasserreinigung. Die Folgen sind neben der mangelnden Hygiene vor allem verunreinigte Gewässer und Böden. Dies erhöht im Allgemeinen das Krankheitsrisiko und schmälert die Lebensqualität.

Die Nutzung einer Toilette gilt bei uns in Deutschland als selbstverständlich. Es ist nur schwer vorstellbar, dass weltweit für über 3 Milliarden Menschen diese Möglichkeit nicht besteht.

Das Abwasser wird in Stuttgart vom Eigenbetrieb Stadtentwässerung Stuttgart mit Hilfe des rund 1.700 km langen Kanalsystems zu den Klärwerken befördert und dort mit modernster Technologie in mehreren Stufen gereinigt. Das Stuttgarter Abwassernetz wird hauptsächlich im Mischsystem betrieben: Neben häuslichem und industriellem Schmutzwasser wird auch das Regenwasser von befestigten Flächen gesammelt und abgeleitet. Zusätzlich zum Stuttgarter Abwasser werden in den Klärwerken der SES die Abwässer von neun Nachbarstädten – Ditzingen, Gerlingen, Esslingen, Fellbach, Remseck, Korntal, Kornwestheim, Leinfelden-Echterdingen, Ostfildern sowie vom Flughafen und der Landesmesse Stuttgart gereinigt. Insgesamt werden bis zu 320 000 Kubikmeter Abwasser täglich behandelt und anschließend in die Flüsse Neckar, Glems und Körsch geleitet.

Das Stuttgarter Kanalsystem wird vom Kanalbetrieb der SES regelmäßig inspiziert, gereinigt und gewartet. Der Kanalbetrieb und seine Mitarbeitende leisten einen wichtigen Beitrag, dass das Abwasser ungehindert durch die Kanäle zu den Klärwerken gelangt. Durch regelmäßige Reinigung der Straßenabläufe stellt der Kanalbetrieb sicher, dass das Regenwasser der Straßen bei normalem Regenwetter reibungslos abfließen kann.

Bei Starkregenereignissen kann das Kanalnetz an seine Grenzen kommen. Vorrangig aus wirtschaftlichen und technischen Gründen ist ein uneingeschränkter Überflutungsschutz nicht realisierbar.

Um das Kanalnetz leistungsfähig zu halten, werden innerhalb der SES die Planungen und Sanierungen der abwassertechnischen Anlagen wie Kanäle und Sonderbauwerke durchgeführt. Sonderbauwerke sind zum Beispiel Regenüberlaufbecken, unscheinbar unter der Erde versteckt. Damit kein Abwasser in die Flüsse gelangt sind Sie von essentieller Bedeutung bei Niederschlagsereignissen.

Einen wichtigen Beitrag zum reibungslosen Betrieb der Entwässerungsanlagen können alle leisten. Anhand einer Umfrage des Verbands kommunaler Unternehmen e.V. wissen wir, dass 90,8 Prozent der Befragten wissen, dass Hygieneartikel, Medikamente, Speisereste und Zigarettenkippen nicht in die Toilette gehören.

Dennoch landen diese Stoffe oftmals in öffentlichen und auch in privaten Abwasserleitungen, -pumpen und -kanälen und sorgen für Aufwand, denn Feuchttücher, Wattestäbchen, Speisereste, Öl und dergleichen können diese verstopfen. Diese Problematik kann schnell Kosten in fünfstelligem Bereich verursachen. Diese Kosten müssen in Bezug auf die öffentlichen Anlagen von allen Verbrauchern getragen werden. Im Falle von privaten Anlagen müssen diese Kosten selbst beglichen werden.

Darum appelliert die Stadtentwässerung: Toiletten sind keine Mülleimer. Allem voran gehören Feuchttücher und Wattestäbchen, Medikamente, Essensreste, Lacke, Haare und Monatshygieneartikel wie Tampons und Binden nicht in die Toilette.

Nachdem das Abwasser mit Hilfe der unterirdischen Infrastuktur in einem der vier Klärwerke, die die SES betreibt angekommen ist, wird es einem umfangreichen Reinigungsprozess unterzogen, bevor es in die Gewässer Neckar, Körsch und Glems eingeleitet wird.

Weitere Informationen:

Informationen über die fachgerechte Entsorgung von Abfall finden Sie im Abfall-ABC der Stadt Stuttgart

Informationen über die Vermeidung von Schadstoffen im Abwasser finden Sie hier

Informationen über die Funktion eines Regenüberlaufbeckens finden Sie hier

Informationen zum Kanalnetz finden Sie hier