Historie

Im Jahr 1891 wurden die Straßenbau- und die Kanalbauinspektion im neu gegründeten Tiefbauamt zusammengefasst. Zeitgleich wurde ihm auch die Straßenreinigung zugeordnet. Das Tiefbauamt gliederte sich jetzt in den Vorstand (Stadtbaurat Karl Kölle), das technische „Bureau“ sowie die Unterabteilungen, die jeweils von einem Bauinspektor geleitet wurden und zwar die Straßenbauinspektion, das Straßenreinigungsamt sowie die Kanalbauinspektion.

Da die Einwohnerzahl Stuttgarts von 60.000 im Jahr 1860 auf 177.000 im Jahr 1900 stieg, wurde in den ersten Jahren nach der Gründung des Tiefbauamts vor allem Straßen gebaut, um dringend benötigten Wohnraum zu errichten.

Die Umsetzung des ersten allgemeinen Entwässerungsplans für Stuttgart, des Gordon-Plans von 1874, musste deswegen auch mit Priorität betrieben werden und sollte vor allem der Reinhaltung des Bodens und der Abführung des Regenwassers dienen. Der Ausbau ging in den Anfangsjahren jedoch nur schleppend voran. Erst ab 1886 wurden mehr Mittel bereitgestellt und es konnten jährlich neue Kanäle mit über sechs Kilometern Länge gebaut werden.

Hohe Investitionen, Vorgaben des Gesetzgebers und eine sehr schwierige Haushaltssituation führten zur Gründung der Stadtentwässerung Stuttgart SES, welche am 1. Januar 1995 als kommunaler Eigenbetrieb die Arbeit aufnahm.

Jährlich sind etwa 100 Millionen Kubikmeter Abwasser aus Haushalten, Gewerbe und Industrie sowie anfallendes Regenwasser abzuleiten und zu reinigen.

Dafür plant, baut, betreibt und unterhält die SES die Kanalisation, die Regenüberlauf- und Regenrückhaltebecken sowie die Abwasserpumpwerke und die vier Klärwerke.